Möchte meine Hände ausstrecken..
möchte dich berühren,
möchte die Konturen Deines Antlitz nachzeichen,
möchte Deine Wärme und Liebe spüren..
so wie früher mich auf Deinen Schoss setzen..
Dir zuhören,
wie Du mir Geschichten erzählst.
Von Märchen,
deren Ende immer glücklich ausging,
von Elfen,
Zwergen und Gnomen,
die Glück den Menschen brachten.
Warum reichte Dir der Schoß irgendwann nicht mehr?
Warum musste ich Dir meine Liebe so viel anders beweisen,
warum musste ich all diese Qualen erleiden?
Anstatt meine Hände nach Dir auszustrecken,
musste ich sie schützend vor mich halten,
denn Du trankst immer öfter,
schlugst mich..
meine Mutter,
Du sagtest,
das wäre der Dank,
das Du uns ernährst,
jeden Tag für uns arbeiten gehst.
Warum durfte ich nicht mehr auf Deinem Schoss sitzen?
Du sagtest,
ich wäre nun zu alt dafür..
ich hätte nun anderes zu tun,
um meine Liebe zu zeigen.
Ich habe gelitten,
Du hast mich ausgelacht,
Mädchen weinen nicht,
ich wäre genauso verweichlicht wie meine Mutter..
heute weiss ich,
ich habe nur menschlich gehandelt.
Lass mich endlich gehn,
halt mich nie mehr fest,
fass mich nie mehr an.
Dieses Märchen ,
hast immer gesagt,
es wäre unseres..
doch es war nur Deines..
es war Dein egoistisches Denken,
was mein Leben zerstörte.
Ich kann Dich nicht mehr sehn..
ich will nicht mehr,
weinen,
an Dich denken,
Dich sehen,
und ich wollte ,
Du hättest mich nie gezeugt!!
(c) Sonnenstrahl
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